Zu viel Stress?

Wenn du unter zu viel Stress leidest, gibt es verschiedene Strategien, um deine Situation langfristig zu verbessern:

1. Bereits bestehenden Stressfaktoren reduzieren.
2. Lernen, besser mit Stress umzugehen (neue Stressoren vermeiden oder anders bewerten, die eigene Resilienz stärken…).
3. Körper, Seele und Geist dabei unterstützen, regelmäßig Stress abzubauen und wieder aufzutanken.

Erholsamer Schlaf kann dir helfen, Stress zu reduzieren.

Während wir schlafen, sind unser Körper und unser Gehirn sehr aktiv.
Wir verarbeiten Erlebnisse, Gedanken und Gefühle. Träume können sogar wie körpereigene Psychotherapie wirken und uns helfen, negative Erfahrungen bis hin zu Traumata zu verarbeiten. Gelingt das, hat das eine deutliche Stressreduktion zur Folge.
Unser Gehirn beschäftigt sich im Schlaf auch mit der kognitiven Lösung von Problemen und verankert Erinnerungen und neu Gelerntes. Wenn wir erholsam geschlafen haben haben, sieht die Welt oft deutlich besser aus und manchmal kommen wir der Lösung eines Problemes deutlich näher, wenn wir eine Nacht „drüber schlafen“.
Zusätzlich findet auf körperlicher, rein biochemischer Ebene Regeneration auf vielen Ebenen statt, so dass wir nach qualitativ gutem Schlaf einfach besser in der Lage sind, mit Stress umzugehen.

Wenn dein Körper nicht genug qualitativ guten Schlaf bekommt und dadurch für diese Prozesse nicht genug Zeit hat, hat das Folgen:

  • für deine Emotionen: Deine Amygdala, das Alarmsystem in deinem Gehirn, welches Gefühle wie Angst, Traurigkeit, Ärger und Wut auslösen kann, reagiert übersensibel. Die Folge: Bei Schlafmangel lösen die gleichen Anlässe stärkere negative Gefühle aus, als wenn du gut ausgeschlafen bist.

  • für deine kognitive Leistungsfähigkeit: Dein „Denk-Hirn“ (Präfrontaler Cortex) wird weniger leistungsfähig. Es fällt dir schwerer, dich zu konzentrieren, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen. Wenn genau diese Fähigkeiten in stressigen Situation von dir gefordert werden, kann deine verminderte Leistungsfähigkeit deinen Stresspegel deutlich erhöhen.

Das alles bedeutet im Umkehrschluss: es lohnt sich, die nötige Zeit und Energie zu investieren, um deine Schlafqualität zu verbessern – auch wenn du vielleicht glaubst, vor lauter Stress keine Zeit dafür zu haben!
Erholsamer und ausreichend langer Schlaf kann dir helfen, besser mit deinem Stress umzugehen. Dein Körper wird die Stressfaktoren des vergangenen Tages besser verarbeiten. Zusätzlich wirst du emotional ausgeglichener und geistig leistungsfähiger sein, um die Herausforderungen des neuen Tages zu meistern.

Mit folgenden 7 Tipps kannst du deine Schlafqualität verbessern:

  1. Achte auf regelmäßige Schlafenszeiten
    Guter Schlaf hängt stark von einem geregelten Biorhythmus ab. Es wäre ideal, wenn du ungefähr gleichen Zeit ins Bett gehen und aufstehen könntest – jeweils innerhalb eines Zeitrahmens von einer Stunde.

  2. Setze dich morgens und tagsüber viel hellem Licht aus
    Um deinen Biorhythmus gut einzupendeln ist es wichtig, dass du tagsüber viel helles Licht bekommst, am besten schon morgens in den ersten 1-2 Stunden nach dem Aufstehen.

  3. Sei vorsichtig mit Koffein und Alkohol
    Jeder weiß, dass Koffein uns am Einschlafen hindern kann. Manche Menschen reagieren weniger sensibel auf Koffein und können trotzdem gut einschlafen. Studien zeigen jedoch, dass noch nicht vollständig abgebautes Koffein im Körper die Schlafqualität reduziert. Wenn du Schlafprobleme hast, probiere Koffein nur bis in den frühen Nachmittag zu konsumieren, eventuell sogar nur morgens.
    Ähnliches gilt für Alkohol am späten Abend. Dieser kann durch seine entspannende Wirkung sogar beim Einschlafen helfen. Er bewirkt jedoch auch, dass wir leichter und unruhiger schlafen und uns dadurch letztlich weniger gut erholen.

  4. Iss früh zu Abend
    Versuche 2-3 Stunden vor dem Schlafen keine großen und schweren Mahlzeiten zu essen. Wenn dein Körper zu sehr mit der Verdauung beschäftigt ist, kann das deinen Schlaf beeinträchtigen und deinen Biorhythmus durcheinanderbringen.

  5. Treibe (früher) Sport
    Regelmäßiger Sport und Bewegung können dir helfen, direkt Stress abzubauen. Indirekt kannst du deine Schlafqualität verbessern und damit zusätzlich zur Stressreduktion beitragen. Achte jedoch darauf, nicht zu nah an deiner Schlafenszeit anstrengenden Sport zu treiben. Das kann deinen Körper anregen und es schwerer für dich machen, einzuschlafen.
  6. Reduziere blaues Licht am Abend
    Blaues Licht unterdrückt die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Schalte am besten deine Bildschirme (Computer, Handy, Tablet) ca. 90 Minuten vor dem Schlafen ab. Wenn du trotzdem in dieser Zeit am Bildschirm sein musst, dann nutze einen Blaulichtfilter oder eine Blaulichtfilter-Brille.

  7. Finde deine Abendroutine
    Bevor du schlafen gehst ist es wichtig, dass du körperlich und geistig zur Ruhe zu kommst und entspannst. Finde ein für dich passendes Abendritual, das dir hilft, dich äußerlich und innerlich auf eine gute Nacht vorzubereiten.

Je mehr Komponenten du umsetzt, desto stärker hilfst du deinem Biorhythmus ins Gleichgewicht zu kommen. Dadurch schaffst du die Grundlage für einen erholsamen Schlaf.

Es gibt noch einige andere Stellschrauben, an denen du drehen kannst, um dein Schlafverhalten positiv zu beeinflussen. Wenn du dir Beratung und Unterstützung für deine individuelle Situation wünschst, dann sprich mich an. Ich begleite dich gerne auf deinem Weg.